„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem 2 und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“
„Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. 11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“
Wortwörtlich heißen sie im Matthäusevangelium ‚magoi‘ – von da leiten wir das Wort Magier ab. Im Alten Orient bedeutete das Wort tatsächlich eher Sterndeuter oder Zoroastrische Priester/Gelehrte. Ihre Geschenke, Gold, Weihrauch und Myrrhe – lassen sich jeweils als Zeichen für Königswürde, Gottheit und Verwundbarkeit/Sterblichkeit deuten. Eine spätere Tradition verbindet diese Huldigung mit dem Psalm 72,10-11: „Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Gaben, mit Tribut nahen die Könige von Scheba und Saba. 11 Alle Könige werfen sich vor ihm nieder, es dienen ihm alle Völker.“ Die drei Weisen vertreten also dann drei verschiedene Kontinente mit verschiedener Hautfarbe und Kultur:
Caspar soll aus Afrika kommen, aus Seba, irgendwo um Äthiopien herum. Die Gabe, die mit ihm in Verbindung gebracht wird ist die Myrrhe, Harz von einem dornigen Strauch, den man in Somalia, Sudan und Äthiopien findet. Die Myrrhe ist ein Balsambaumgewächs und wurde seit tausenden von Jahren als Medizin Mittel zur Wundbehandlung verwendet. Seine Gabe deutet auf die Menschheit Jesu, auf seine Sterblichkeit, auf seinen Tod. Myrrhe ist somit auch ein Zeichen dessen, was wir im Herzen vor Gott tragen dürfen- unserer Schmerzen, unserer menschlichen Begrenztheit, unserer Schwäche.
Melchior kommt einigen Traditionen zufolge aus Tarschisch, oder Tartessos, ein Königreich in der Mündung des Guadalquivir im heutigen Spanien, bekannt für ihre Goldschmiede schon Jahrhunderte vor Christus. Passend dazu ist seine Gabe das Gold, das edelste und beständigste der Metalle, das auf die Königswürde und auf die Dauerhaftigkeit hinweist. Wir kommen auch hier als diejenigen, die in der Taufe in die Königswürde Christi erhoben sind.
Balthasar kommt aus Saba, einem Ort in Arabien, von wo schon zu Zeiten Salomos Weihrauch und sonstige Duftmittel für den Kult am Tempel importiert wurden. Weihrauch wurde im Tempel vor Gott dargebracht und weist hin auf die Gottheit Christi die zugleich auch der Grund ist, weshalb wir ihn anbeten. Das kostbare Harz aus Arabien vergeht in der Hitze und wird zum wohlriechenden Rauch. Ein Zeichen der Anerkennung der Gottheit.