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Die Stadt Die Stadt

Krippe

Herzlich willkommen bei der digitalen Beschreibung der Krippe von St. Bonaventura. Wir wünschen Euch und Ihnen Frohes Fest der Geburt Christi und mindestens so viel Spaß bei der Beschäftigung mit der Krippe, wie wir es beim Aufbau hatten…

ihr Krippen-Team

Fotos mit Beschreibungen

der Stern
Der Stern

Der Stern

„Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel.“

 „Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“

Der Stern, an dem die Weisen aus dem Morgenland die Geburt Christi erkannten, würde teilweise als Erfüllung der Ansage Bileams im Buch Numeri gedeutet: Ein Erkennungszeichen des verheißenen Herrschers von Israel, des Messias. Mit der Zeit ist der Stern zum Haupterkennungszeichen der Weihnachtszeit geworden. Deshalb ist er auch in unserer Krippe abgebildet.

Die Stadt

„Aber du, Betlehem-Efrata, / bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, / der über Israel herrschen soll. Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit, / in längst vergangenen Tagen."

[Herodes] „erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. 5 Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: 6 Du, Betlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel.“

Aus dem kleinen Ort Bethlehem, in unmittelbarer Nähe Jerusalems, stammte der König David. Etwa tausend Jahre später, um die Zeit der Geburt Christi, war es immer noch ein Kaff. Matthäusevangelium erzählt uns, dass Josef und Maria dorthin gereist sind, da sich jeder in seinem Heimatort in die Steuerlisten eintragen sollte: d.h. sie waren dort aus bürokratischen Gründen. Gerade dadurch wird, an aller Zentralplanung vorbei, die Erfüllung der Prophezeiung von Micha möglich, der den kommenden Messias als einen ‚neuen David‘ beschreibt.

Kind in der Krippe

„Denn ein Kind wurde uns geboren, / ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. / Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, / Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“

Der Engel sagte zu den Hirten: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: 11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. 12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“

Jesus, genannt Christus (= Messias/ der Gesalbte), ist die zentrale Gestalt der Krippen-Darstellung, und auch des Christentums insgesamt. An Weihnachten feiern wir, dass in ihm Gott selbst einer von uns wurde, um sich uns mitzuteilen, mit uns zu leben und zu sterben, und um uns zu vergöttlichten Menschen zu machen. Sohn Gottes wird im Weihnachtsereignis Menschensohn – mit allem was zu Menschsein dazugehört, Windeln, Kälte, und unbequeme Aufenthaltsorte wie Krippe eingeschlossen. Von diesem Mann, geboren in der tiefen Provinz des Römerreiches, glauben wir, dass er die Hauptperson der Geschichte und ihr Sinn (Logos) ist.

Maria

„Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben.“

„Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.“

Maria, die Mutter Jesu, wird kniend neben der Krippe dargestellt. Mit ihr beginnt die Geschichte der Ankunft Christi in die Welt. Auf das Wort des Engels Gabriel antwortet sie mit „mir geschehe, wie du es gesagt hast“, und nimmt an, die Mutter Jesu zu werden. Mit ihrem "Ja" zu Gottes Plan ist sie nicht nur ein Beispiel der mütterlichen Liebe und Hingabe, sondern auch ein Vorbild des Vertrauens, Glaubens und Gehorsams gegenüber dem göttlichen Willen.

Josef

„Josef, ihr Mann, der gerecht war"

„So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.“

Josef, der Mann Marias und der Ziehvater Jesu, steht ihr gegenüber an der Krippe. Die Eintragung in die Steuerlisten war an seiner Herkunft orientiert, und deshalb zog er mit der hochschwangeren Maria nach Bethlehem. In der ganzen Geschichte des Neuen Testaments sagt Josef kein einziges Wort, er tut aber immer wieder das richtige, was an der Stelle jeweils nötig ist. Nach der Beschreibung des Matthäusevangeliums handelt er so nach prophetischen Träumen, die von Gott kommen.

Engel

„In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. 9 Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. 10 Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll“

Lukasevangelium berichtet von einem Himmlischen Boten, der die Hirten auf die Geburt Jesu Christi aufmerksam macht. Nach dieser Ankündigung kommen sonstige Engel dazu und stimmen ein in den Lob Gottes: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ – Dieses Lied der Engel klingt nach in den Weihnachtsliedern und auch im „Gloria“ bei der Messe (Gloria in excelsis Deo = Ehre sei Gott in der Höhe in lateinischen Version).

Hirten

„In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.“

„Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. “ (Lukas 2,20)

Schafshirten gehörten auch zu der Zeit Jesu zu der untersten Schicht der Gesellschaft. Zwar hat David seine Karriere als Hirte angefangen, aber sein König-werden blieb die Ausnahme, die die Regel bestätigte, dass man von den Hirten nichts Besonderes zu erwarten hatte. Hier werden die Hirten zu den ersten Zeugen der Erfüllung der Verheißungen Gottes. Vom Engel angewiesen, machen sie sich auf nach Bethlehem, um nachzuschauen, ob das, was sie hörten, auch stimmt. Sie kommen zurück mit Freude, weil sie eine Bestätigung der Botschaft gefunden haben.

Ochse & Esel

„Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“

Die beiden Tiere, die zu der Krippe so ziemlich selbstverständlich gehören, werden in den kanonischen Evangelien nicht erwähnt. Man findet sie in einigen Apokryphen und im alttestamentlichen Buch des Propheten Jesaja: passend zu Weihnachten mit der Erwähnung der Krippe. Ochs und Esel werden klassisch jeweils neben Maria (Ochse) und Josef (Esel) aufgestellt, mit dem entsprechenden Hinweis auf die symbolische Deutung: Ochse stehe als kultisch reines Tier für Israel, Esel für die Heiden – dann kann man entsprechend auch Hirten und die Weisen aus dem Morgenland aufstellen. In unserer Krippe stehen die Figuren nicht nur aus Platz-Gründen anders: die Trennung und Unterscheidung zwischen dem einen auserwählten Volk und den Heidenvölkern ist ja in Christus aufgehoben (vgl. Epheser 2,14)

Die Weisen aus dem Morgenland / Die Heiligen Drei Könige

„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem 2 und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“

„Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. 11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“

Wortwörtlich heißen sie im Matthäusevangelium ‚magoi‘ – von da leiten wir das Wort Magier ab. Im Alten Orient bedeutete das Wort tatsächlich eher Sterndeuter oder Zoroastrische Priester/Gelehrte. Ihre Geschenke, Gold, Weihrauch und Myrrhe – lassen sich jeweils als Zeichen für Königswürde, Gottheit und Verwundbarkeit/Sterblichkeit deuten. Eine spätere Tradition verbindet diese Huldigung mit dem Psalm 72,10-11: „Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Gaben, mit Tribut nahen die Könige von Scheba und Saba. 11 Alle Könige werfen sich vor ihm nieder, es dienen ihm alle Völker.“  Die drei Weisen vertreten also dann drei verschiedene Kontinente mit verschiedener Hautfarbe und Kultur: 

Caspar soll aus Afrika kommen, aus Seba, irgendwo um Äthiopien herum. Die Gabe, die mit ihm in Verbindung gebracht wird ist die Myrrhe, Harz von einem dornigen Strauch, den man in Somalia, Sudan und Äthiopien findet. Die Myrrhe ist ein Balsambaumgewächs und wurde seit tausenden von Jahren als Medizin Mittel zur Wundbehandlung verwendet. Seine Gabe deutet auf die Menschheit Jesu, auf seine Sterblichkeit, auf seinen Tod. Myrrhe ist somit auch ein Zeichen dessen, was wir im Herzen vor Gott tragen dürfen- unserer Schmerzen, unserer menschlichen Begrenztheit, unserer Schwäche. 

Melchior kommt einigen Traditionen zufolge aus Tarschisch, oder Tartessos, ein Königreich in der Mündung des Guadalquivir im heutigen Spanien, bekannt für ihre Goldschmiede schon Jahrhunderte vor Christus. Passend dazu ist seine Gabe das Gold, das edelste und beständigste der Metalle, das auf die Königswürde und auf die Dauerhaftigkeit hinweist. Wir kommen auch hier als diejenigen, die in der Taufe in die Königswürde Christi erhoben sind.

Balthasar kommt aus Saba, einem Ort in Arabien, von wo schon zu Zeiten Salomos Weihrauch und sonstige Duftmittel für den Kult am Tempel importiert wurden. Weihrauch wurde im Tempel vor Gott dargebracht und weist hin auf die Gottheit Christi die zugleich auch der Grund ist, weshalb wir ihn anbeten. Das kostbare Harz aus Arabien vergeht in der Hitze und wird zum wohlriechenden Rauch. Ein Zeichen der Anerkennung der Gottheit. 

Straßenschild

Dazu gibt’s kein biblisches Zitat. 2023 beim Umbau der Krippe waren wir der Meinung, dass es cool wäre, den Ort wo die Krippe steht als Bethlehem zu markieren und dann anzugeben, wie weit ist es von Jerusalem, von Nazareth (da Josef und Maria von dort aus nach Bethlehem kamen), und von Remscheid (Warum Remscheid? – fragte ein alter Lenneper)… Hinweis auf das von unseren Pfadfindern mitgebrachte Friedenslicht hat sich dann auch ergeben.